Wissenschaftlicher Hintergrund

Systemische Beratung ist ein lösungs- und ressourcenorientierter Ansatz in der psychosozialen Beratung und Organisationsentwicklung, der auf Theorien der Systemtheorie, Konstruktivismus und Kommunikationstheorie basiert. Im Zentrum steht die Annahme, dass menschliches Verhalten nur im Kontext sozialer Beziehungen und systemischer Wechselwirkungen verstanden und verändert werden kann. Menschen werden nicht als isolierte Individuen betrachtet, sondern als Teil komplexer sozialer Systeme (z. B. Familien, Teams, Organisationen), in denen jedes Verhalten eine Funktion erfüllt und mit dem Verhalten anderer systemisch verknüpft ist.

Grundannahmen

Die systemische Beratung geht davon aus, dass Wirklichkeit konstruiert wird – also nicht objektiv gegeben, sondern subjektiv erlebt und interpretiert ist. Beispielsweise ist ein „Auto“ nie nur ein „Auto“. Für Person A bedeutet es evtl. Autonomie und Teilhabe und für Person B ist es ein negativ konnotiertes Umweltproblem. Diese konstruktivistische Sichtweise legt nahe, dass Probleme nicht als Eigenschaften von Personen verstanden werden, sondern als Beschreibungen von Beziehungen und Interaktionen. Daraus ergibt sich ein zirkuläres statt lineares Denken: Nicht "A verursacht B", sondern "A und B beeinflussen sich wechselseitig".

Ziel systemischer Beratung ist es daher, neue Perspektiven zu eröffnen, Muster zu erkennen und Veränderungsmöglichkeiten im System anzustoßen. Dabei werden Ratsuchende als Expert:innen für ihre eigenen Anliegen betrachtet. Die Rolle der Berater:in ist es, über Fragen, Hypothesen und systemische Interventionen Reflexions- und Veränderungsprozesse zu begleiten. Dies bedeutet nicht, dass eine Beratung nur mit mehreren Personen stattfinden kann, da auch jede einzelne Person aus mehreren Systemen besteht (z.B. kognitives, emotionales und physisches System). Daher sind die Methoden und Interventionen dieses Ansatzes auf die Erweiterung von Wahrnehmungs- und Handlungsspielräumen und die Förderung der Autonomie der Klient:innen ausgerichtet.

Anwendungsfelder

Systemische Beratung findet Anwendung in zahlreichen Bereichen:

• Psychosoziale Beratung

• Organisationsberatung / Coaching,

• Supervision,

• Gesundheits- und Bildungswesen.

Systemische Beratung ist ein bewährter, wissenschaftlich fundierter Ansatz, der Veränderung durch Perspektivwechsel, Ressourcenaktivierung und Beziehungsgestaltung ermöglicht. Sie fördert Selbstorganisation und Lösungsfähigkeit in komplexen sozialen Systemen und leistet damit einen bedeutsamen Beitrag in Beratung, Coaching und Therapie.

Insbesondere im Kontext komplexer, dynamischer Problemlagen bietet der systemische Ansatz eine hervorragende Grundlage, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln, ohne vorschnelle Diagnosen oder Ratschläge zu geben.

Wissenschaftliche Fundierung

Die systemische Beratung stützt sich auf wissenschaftlich fundierte Theorien, u. a.:

• Systemtheorie (u. a. Niklas Luhmann),

• Konstruktivismus (u. a. Heinz von Foerster, Paul Watzlawick),

• Kybernetik zweiter Ordnung (Heinz von Foerster)

• Kommunikationstheorie (z. B. Schulz von Thun, Paul Watzlawick).

Systemische Beratung – Ein Raum für Veränderung und Klarheit

Systemische Beratung bietet einen Raum, in dem meine Klient:innen Ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen aus einer neuen Perspektive betrachten können. Durch die Betrachtung Ihres Anliegens im Kontext von Beziehungen, Systemen und Wechselwirkungen öffnen sich neue Möglichkeiten und Lösungsansätze, die oft nicht sofort offensichtlich sind. So ist die Inanspruchnahme der professionellen Beratung auch stets mit Veränderung und Neuanfang verbunden.

Ob es um persönliche Herausforderungen, familiäre Themen oder berufliche Fragen geht – die systemische Beratung hilft, Zusammenhänge zu erkennen und die Ressourcen aktivieren, die jeder Mensch in sich trägt aber manchmal einfach nicht zugänglich sind, weil alles andere gerade zu schwer oder undurchsichtig ist. Sie oder Ihre Kinder lernen, Muster zu erkennen, die sich möglicherweise im Kreis drehen und zu stets ähnlichen Verhaltensweisen führen. Während des Beratungsprozesses entwickeln meine Klient:innen neue Wege, um diese zu durchbrechen. Denn: Sie (oder Ihre Kinder) sind die besten Expert:innen für sich selbst!

Das Beratungskonzept